Es existieren verschiedene Arten von psychischen Traumatisierungen:
Die Eltern werden idealisiert.
Um deren Liebe wird ein Leben lang verzweifelt gekämpft.
Das Kind identifiziert sich mit Trauma-Überlebensstrategien der Eltern.
Das Kind verbindet sich mit den Traumagefühlen der Eltern.
Es versucht, den Eltern zu helfen und sie zu retten.
Das eigene Psychotrauma wird ignoriert.
Die IoPT fasst diese verschiedenen Arten von Trauma zu einem gesamten Entwicklungsmodell zusammen. Es zeigt sich, dass das Trauma der Identität, das bereits im Mutterleib entsteht, Ausgangspunkt für eine regelrechte Traumabiografie ist. Ein Kind, das im Mutterleib bereits fühlt, nicht gewollt zu sein, muss sein Ich und sein Willen aufgeben, um weiter in der Beziehung zur Mutter bleiben zu können. Es identifiziert sich mit ihrem Wollen und unterdrückt sein eigenes. Der eigene Schmerz wird bereits hier ausgeblendet.
Aus dem Trauma der Identität entsteht notwendigerweise das Trauma der Liebe. Die eigenen Bedürfnisse werden den Bedürfnissen der Personen untergeordnet, von denen man Liebe erwartet: Ich bin glücklich, wenn Du glücklich bist. Und wenn es Dir nicht gut geht, bin ich dafür verantwortlich.
Das Trauma der Liebe wiederum ist die Basis für das Trauma der Sexualität. Beide, Opfer wie Täter, stecken in der Regel bereits im Trauma der Identität und im Trauma der Liebe fest. Ablehnung und ungestilltes kindliches Verlangen nach Nähe und Körperkontakt führen zu Übergriffen einerseits und zum Zulassen dieser Übergriffe andererseits. Opfer sexueller Übergriffe durch Familienmitglieder berichten später oft, dass ihnen diese Art Kontakt lieber war als überhaupt kein Kontakt.
Sämtliche Traumatisierungsformen führen auch zu einer Täterschaft sich selbst und anderen gegenüber. Innere Anteile identifizieren sich mit dem eigenen Vater oder mit der eigenen Mutter, auch wenn diese zu Tätern an ihren Kindern werden. Dies folgt aus der vollkommenen Abhängigkeit eines Kindes. Wut und Aggression müssen unterdrückt werden und richten sich gegen sich selbst, später auch gegen andere Personen im näheren Umfeld.